Die Landwirtschaft in Deutschland ist stark von internationalen Handelsabkommen und -beziehungen abhängig. In den letzten Jahren wurden mehrere Handelsabkommen abgeschlossen, darunter das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA sowie das EU-Kanada-Handelsabkommen CETA. Aber welche Vor- und Nachteile ergeben sich für die deutsche Landwirtschaft aus diesen Abkommen?
Vorteile
Ein großer Vorteil von Handelsabkommen ist, dass sie den Export von Agrarprodukten erleichtern können. Durch den Zugang zu neuen Märkten können Landwirte ihre Produkte zu höheren Preisen verkaufen und ihre Umsätze steigern. Das kann dazu beitragen, dass die Landwirtschaft in Deutschland wettbewerbsfähiger wird und mehr Arbeitsplätze schafft.
Darüber hinaus können Handelsabkommen dazu beitragen, dass Landwirte Zugang zu billigeren Importen von Futtermitteln und Düngemitteln erhalten. Das kann die Kosten für die Landwirtschaft senken und sie wirtschaftlicher machen. Auch für Verbraucher können Handelsabkommen von Vorteil sein, da sie den Zugang zu günstigeren und breiteren Sortimenten von Agrarprodukten ermöglichen.
Nachteile
Es gibt jedoch auch Nachteile von Handelsabkommen für die Landwirtschaft in Deutschland. Ein großer Nachteil ist, dass sie dazu führen können, dass ausländische Agrarprodukte zu niedrigeren Preisen auf dem deutschen Markt verkauft werden, was die Einkommen von Landwirten in Deutschland verringern kann. Durch die Konkurrenz können auch kleinere Betriebe in ihrer Existenz bedroht werden.
Ein weiterer Nachteil von Handelsabkommen ist, dass sie zu einer Verlagerung der Landwirtschaft in Länder mit niedrigeren Umwelt- und Tierschutzstandards führen können. Das kann dazu führen, dass Produkte auf den Markt kommen, die unter schlechteren Bedingungen produziert wurden, als es in Deutschland der Fall ist. Dadurch könnte das Vertrauen der Verbraucher in die Qualität der Agrarprodukte in Deutschland geschwächt werden.
Ebenso ist der Import von Produkten, die in Deutschland sonst nicht erhältlich wären, klimaschädlich. Oftmals werden weite Wege mit dem Schiff oder Flugzeug zurückgelegt um zum Beispiel Avocados oder Kiwis zu importieren. Eine bessere Alternative wäre der Konsum von lokal gezüchteten und Hergestellten Pflanzen, wie etwa Kartoffeln, Erdbeeren, Spargel oder Mais.
Fazit
Insgesamt gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile von Handelsabkommen für die Landwirtschaft in Deutschland. Während sie den Export erleichtern und den Zugang zu billigeren Importen ermöglichen können, können sie auch negative Auswirkungen auf die Einkommen von Landwirten haben und die Umwelt- und Tierschutzstandards in anderen Ländern schwächen. Es liegt an den Politikern, Abwägungen zwischen diesen Faktoren zu treffen und sicherzustellen, dass Handelsabkommen sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Gesellschaft insgesamt von Vorteil sind.